Häufige Fragen
Welche Anforderungen stellt ein Austauschaufenthalt an mich?
Ein Austausch erfordert die Bereitschaft, den Aufenthalt im Ausland als Herausforderung und Aufgabe zu verstehen: Du musst dir den Zugang zur fremden Umgebung, insbesondere zur Familie und Schule, mit Herzlichkeit und Engagement schaffen. Er verlangt auch Rücksichtnahme, Anpassungsfähigkeit und Offenheit für Neues, auch wenn dieses Neue zunächst fremd und unbequem aussieht.
Welche Erwartungen kann ich an meinen Austauschaufenthalt haben?
Wenn du bereit bist, den Aufenthalt als Zeit der persönlichen Entwicklung zu sehen, hast du die Chance, einmalige Erfahrungen zu machen. Es ist schwierig, keine Erwartungen zu haben. Es wäre aber falsch zu glauben, dass ein Austausch die Lösung für Probleme bereithält, die sich in deinem persönlichen, schulischen oder familiären Rahmen stellen mögen.
Welche Unterstützung bietet YFU für meinen Austauschaufenthalt?
Neben umfangreichen Informationsmaterialien, einem Vorbereitungswochenende vor deiner Abreise und einem Auswertungstreffen nach der Rückkehr macht YFU dich v.a. vertraut mit grundsätzlichen Aspekten von kultureller Prägung und den möglichen Problemen der Kommunikation in einer fremden Kultur und gibt dir jede Menge praktische Tipps zum Alltags-, Familien- und Schulleben.
Wie bereite ich mich auf meinen Aufenthalt im Ausland vor?
Nimm an unserem Vorbereitungswochenende teil. Dort wirst du von unseren freiwilligen Mitarbeitenden und anhand langjähriger Erfahrung in der interkulturellen Bildungsarbeit von YFU auf die besonderen Herausforderungen eines Austausches vorbereitet. Sei initiativ: recherchiere selbst Hintergrundinformationen zu deinem Gastland und eigne dir (erste) Sprachkenntnisse selbst an.
Wie viel Taschengeld brauche ich im Monatsdurchschnitt?
Bedürfnisse sind von Schüler/in zu Schüler/in und von Land zu Land unterschiedlich. Wir schlagen zwischen CHF 200 bis 400 Taschengeld/mtl. vor, je nach deinen Bedürfnissen sowie den Kosten vor Ort. Besprich dieses Thema zu Hause in der Schweiz offen in deiner Familie. Vielleicht kannst du dir im Gastland etwas Taschengeld dazu verdienen (z.B. mit Rasenmähen oder Babysitting).
Kann ich besondere Wünsche zu Gastfamilie und Ort angeben?
Nein, denn wir können Gastfamilien nicht massschneidern. Die YFU Organisationen in den Gastländen bemühen sich natürlich um eine passende Zusammenführung von unseren Schüler*innen und den interessierten Gastfamilien. Bei der Zuordnung stehen die Persönlichkeiten der Beteiligten im Vordergrund. Geographische, akademische oder Freizeitwünsche können nicht berücksichtigt werden.
Ich kenne eine Familie im Gastland: Kann sie mich aufnehmen?
Wenn du bereits eine Familie im Gastland kennst, die dich als Gastfamilie aufnehmen wollen, kannst du uns das gerne mitteilen. Die YFU Organisation im Gastland wird diese Gastfamilie genauso kennenlernen und sie sich auf Qualitätsstandards hin anschauen, wie andere potenzielle Familien auch. Wenn alles passt, steht einem solchen „direct placement“ jedoch nichts im Weg.
Bin ich im Gastland allein auf mich gestellt?
Nein. YFU vermittelt dir eine möglichst passende Gastfamilie, die dir ein unterstützendes Umfeld gibt. YFU sorgt auch für eine persönliche Kontaktperson, die dich betreut. Die YFU Organisation in deinem Gastland steht dir zudem bei möglicherweise auftretenden Schwierigkeiten jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. YFU ist für dich da!
Was motiviert Familien, eine*n Schüler*in aufzunehmen?
Die Beweggründe sind so vielfältig wie die Familien selbst. Sicher ist: Finanzielle Motive spielen dabei keine Rolle, da die Familien kein Geld für die Aufnahme von Austauschschüler/innen erhalten. Ebenso wissen die Familien, dass YFU kein Au Pair Programm ist. Austauschschüler/innen werden Teil der Familie, und dazu gehört, dass man wie ein Sohn oder eine Tochter im Haushalt mithilft.
Ist bei Problemen ein Wechsel der Gastfamilie möglich?
Zunächst sollte natürlich versucht werden, ein Problem dort zu lösen, wo es auftritt. Dabei kann z.B. die Kontaktperson helfen. Manchmal erübrigt sich der Familienwechsel. Wenn sich Probleme jedoch nicht lösen lassen, ist es oft besser, den*die Austauschschüler*in in einer anderen Familie unterzubringen. Es ist die Verantwortung von YFU im Gastland, eine neue Familie zu finden.
Was muss ich mit meiner Schule in der Schweiz regeln?
Erkundige dich frühzeitig bei deiner Schule, welche Bestimmungen für die Teilnahme an einem Auslandaufenthalt gelten. Jede Schule hat andere Regelungen, was z.B. den erforderlichen Notendurchschnitt, die Fristen für Urlaubsgesuche oder den Wiedereintritt nach dem Aufenthalt betrifft.
Verliere ich während meinem Auslandsaufenthalt ein Jahr?
Der Besuch einer ausländischen Schule wird nicht überall angerechnet, da sich die Schulsysteme der Gastländer oft stark von unserem unterscheiden. Informiere dich rechtzeitig über die Voraussetzungen deiner Schule. Ein „Verlust“ ist es aber keinesfalls. Ehemalige Programmteilnehmende werden dir bestätigen, dass nichts die Erfahrungen eines Austausches ersetzen kann!
Warum gibt es für YFU Programme eine Altersgrenze?
Jugendliche sind offen und flexibel genug, um sich ganz in den fremden Alltag, insbesondere in das Leben einer neuen Familie einzufinden. Sie sind aber auch alt und selbständig genug, um die Eindrücke des Aufenthalts bewusst zu verarbeiten und sich durch das Austauscherlebnis weiterzuentwickeln. In vielen Gastländern stellen die Schulen zudem entsprechende Altersanforderungen.
Für welches Land soll ich mich entscheiden?
Das hängt zunächst von deiner Neugierde ab. Wir sind überzeugt, dass das Land nicht entscheidend ist, denn das Erlebnis Austausch macht etwas anderes aus: das Wagnis einzugehen, in eine fremde Kultur einzutauchen, darin aufzugehen, sie von innen heraus verstehen zu lernen und persönlich daran zu wachsen - und dies ist in jedem Land möglich!
Muss ich die Sprache des Gastlandes schon vorher sprechen?
Für die meisten Länder sind keine Vorkenntnisse nötig. Selbst bei den als schwierig geltenden Sprachen wie Japanisch beobachten wir immer wieder, dass die Schüler*innen schnell Fortschritte machen. Für englisch- und französischsprachige Gastländer musst du zum Zeitpunkt der Abreise mind. 2 Jahre Unterricht gehabt haben.
Muss meine Familie im Gegenzug jemanden aufnehmen?
Natürlich suchen wir auch in der Schweiz Familien, die Austauschschüler*innen aufnehmen, denn nur so können wir einen gegenseitigen Austausch mit unseren Partnerländern fortführen. Unsere Programme beruhen aber nicht auf einem direkten Austausch, die Aufnahme eines*r Gastschüler*in ist also keine verpflichtende Voraussetzung, um mit YFU einen Austausch zu machen.
Was, wenn wir uns den Programmbeitrag nicht leisten können?
Dann wollen wir trotzdem, dass du die Möglichkeit erhältst, einen Austauschaufenthalt zu erleben! Aus diesem Grund gewähren wir auf Antrag und Nachweis der Bedürftigkeit Teilstipendien in unterschiedlicher Höhe. Gerne beraten wir dich oder deine Eltern auch persönlich. Kontaktiere uns einfach in der Geschäftsstelle: info@yfu.ch oder 031 305 30 60.
Häufige Fragen für Eltern
Warum sollte mein Kind einen Austauschaufenthalt machen?
Mit einem Austauschaufenthalt sammelt Ihr Kind einmalige Erfahrungen, von denen es ein Leben lang profitieren kann. Durch das Leben in einer anderen Kultur und einer völlig neuen Umgebung lernt es ganz neue Perspektiven auf die Welt kennen. Es lernt sich ausserdem mit allen Stärken und Schwächen besser kennen und wird selbstständiger, selbstsicherer und verantwortungsbewusster.
Ein Jahr oder Semester - warum so lang?
YFU hat sich bewusst auf langfristigen interkulturellen Austausch spezialisiert und bietet nur vier- bis elfmonatige Programme an. Ein längerer Aufenthalt ermöglicht Ihrem Kind, mehr zu sein als Gast: nämlich den fremden Alltag von innen zu erleben, während es wirklich dazu gehört und dort zu Hause ist. Das Einleben in die neue Kultur und das Erlernen der Sprache brauchen Zeit.
Wann ist mein Kind reif genug für einen Austauschaufenthalt?
Die Reife kann individuell sehr unterschiedlich sein. YFU ist es daher sehr wichtig, alle Bewerber*innen in den Auswahlgesprächen persönlich kennenzulernen. Unsere erfahrenen Auswahlleiter*innen können gut einschätzen, wer für die Herausforderung geeignet ist. Ganz wichtig ist es, dass der Wunsch ins Ausland zu gehen klar von Ihrem Kind selbst kommt.
Welches Land sollte mein Kind wählen?
YFU ist überzeugt, dass der Erfolg eines Austauschaufenthalts nicht von dem gewählten Gastland abhängt. Ein Austauschaufenthalt ist überall gleichermassen bereichernd und wertvoll. Wir raten dazu, die Frage nach dem Gastland möglichst offen anzugehen. Letztlich sollte Ihr Kind sich vor allem von persönlichen Interessen und ein wenig Bauchgefühl leiten lassen.
Kann ich mein Kind besuchen oder Kontakt halten?
Programmteilnehmende sollten während des Austausches keinen Besuch von zu Hause erhalten. Um sich wirklich im Gastland zu integrieren, sollte ihr Kind sich voll auf die neue Umgebung konzentrieren können. Ein Besuch aus seiner Heimat kann diesen Prozess stören. Aus demselben Grund empfehlen wir, andere Kontakte (z.B. Telefon, Skype, E-Mail) auf ein gewisses Mass zu beschränken.
Was passiert, wenn mein Kind im Austausch Probleme hat?
Bei möglichen Problemen oder Fragen kann Ihr Kind sich an seinen persönliche*n Betreuer*in oder an die Mitarbeitenden der YFU Geschäftsstelle im Gastland wenden. Vorrangiges Ziel ist es, Probleme während dem Austauschaufenthalt direkt vor Ort zu lösen. Für den Notfall erhalten Sie aber auch eine Notrufnummer, über die Sie unsere Geschäftsstelle rund um die Uhr erreichen können.
Haben wir als Eltern auch eine Ansprechperson?
Selbstverständlich haben Sie als Eltern in der Schweiz Ansprechpartner, an die Sie sich während des Austauschaufenthalts Ihres Kindes mit allen Fragen wenden können. In unserer Geschäftsstelle gibt es ein Team aus Programmkoordinator*innen, das für die Anliegen von Eltern und ihren Kindern da ist und bei Bedarf mit der Partnerorganisation im Gastland in Verbindung tritt.
Kann mein Kind sich den Austausch zu Hause anrechnen lassen?
In den meisten Fällen ist es möglich, den Austausch in Absprache mit der Schule anrechnen zu lassen. Die genauen Regeln variieren aber von Schule zu Schule. Erkundigen Sie sich vorab bei der Schule Ihres Kindes, wie die Bestimmungen sind. Ein Austausch ist in keinem Fall „verlorene" Zeit, da Ihr Kind dabei so viel Neues lernt, das es zu Hause nie hätte lernen können.
Beeinträchtigt ein Austausch die schulischen Leistungen?
Die meisten Austauschschüler*innen finden wieder einen guten Anschluss im Schulalltag zu Hause, selbst wenn sie eine Klasse „übersprungen" haben. Studien haben gezeigt, dass viele Austauschschüler*innen ihre Noten nach Rückkehr sogar verbessern, da Jugendliche Herausforderungen aufgrund ihrer Austauscherfahrung selbstbewusster angehen.
Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es?
Damit das Austauschjahr nicht von der finanziellen Situation der Familie abhängt, vergibt YFU jährlich einkommensabhängige Teilstipendien. Diese Stipendien sind nicht an schulische Leistungen gekoppelt, sondern richten sich allein nach dem finanziellen Förderbedarf. Nähere Informationen finden Sie auf dieser Website. Gerne geben wir auch telefonisch nähere Auskunft.
Wie ist mein Kind im Austauschaufenthalt versichert?
Für alle Programme (ausser USA) ist eine umfassende Versicherung für alle Teilnehmenden obligatorisch, jedoch nicht im Programmpreis inbegriffen. Bitte regeln Sie die Versicherung privat. Diese Versicherung sollte Unfall und Krankheit, Haftpflicht, ev. Diebstahl und Reisegepäck decken. Der Programmpreis für die USA enthält eine Kranken-, Unfall- und Haftpflichtversicherung.
Kann mein Kind im Austausch gewisse Fächer (weiter) belegen?
Wir können nicht garantieren, dass alle Fächer angeboten werden und der Stoff im Gastland nahtlos an den Unterricht in der Schweiz anknüpft. Der Bildungswert eines Austauschaufenthalts liegt in unseren Augen aber nicht in erster Linie in bestimmten schulischen Inhalten, sondern in den vielen neuen Erfahrungen in einer anderen Kultur.